Quereinsteigerinnen im Tech Bereich

Ein Beispiel aus der Praxis

Interview mit Rahel Struchen, HR Business Partnerin & Simon Kuhn, Leiter IT-Architektur und Technologiemanagement von ewz

In einem kürzlich erschienen Artikel in unserer D&I Kolumne wurde über den Quereinstieg von berufserfahrenen Arbeitnehmerinnen in eine neue Branche berichtet. 

Dabei wurde die Möglichkeit aufgezeigt mit Hilfe von Quereinsteigerinnen nicht nur den Fachkräftemangel zu bekämpfen, sondern auch die Diversität zu erhöhen.

Bereits gibt es unterschiedliche Angebote und Programme, um Arbeitnehmerinnen einen Karrierewechsel in eine andere Branche zu ermöglichen.

  • Doch wie erfolgreich sind diese Angebote wirklich? 

  • Welchen Mehrwert und Erfolge erzielen die Programme und Angebote für Unternehmen? 

  • Und was hat Employer Branding damit zu tun? 

In einem Interview mit Rahel Struchen und Simon Kuhn von ewz konnten wir einen Einblick gewinnen, welche Vorteile und Erfolge mit einer Quereinsteigerin erreicht wurden.

Rahel Struchen & Simon Kuhn von ewz im Interview

Der ICT Fachkräftemangel in der Schweiz steigt stetig an und erfordert neue Lösungen. Eine Möglichkeit ist die Unterstützung von Quereinsteigerinnen mit Angeboten wie dem TechFace Full Stack Developer Programm. Welche Vorteile bringen solche Programme für Unternehmen wie ewz?

Das Programm bietet uns eine weitere Massnahme dem ICT Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Wir unterstützen Quereinsteigerinnen in dem wir in neue Mitarbeiterinnen investieren und gezielt Wissen vermitteln und aufbauen.

Wie sieht das TechFace Full Stack Developer Programm konkret aus? 

Das Programm bestand aus einem intensiven 10wöchigem Coding-Kurs, um die Quereinsteigerinnen zu Full Stack Developers auszubilden. 

Darauf folgte ein 6-monatiges bezahltes Praktikum in unserer IT. Zudem wurden die Teilnehmerinnen durch Coaching und weitere Workshops unterstützt. 

Welche Vorteile und Chance konnte ewz mit den Quereinsteigerinnen für sich nutzen?

Das Thema Frauenförderung ist ein wichtiges Thema für uns. Das Praktikum bietet uns auf der einen Seite an in zukünftige IT Fachkräfte zu investieren und auf der anderen leisten wir einen aktiven Beitrag wenn es um die Förderung von weiblichen Fachkräften in der IT geht.

Wie hoch war der Aufwand seitens ewz die Quereinsteigerin einzuarbeiten?

Der Aufwand für die Einarbeitung in den von uns verwendeten Technologie Stack war ca. 30 Stunden. Danach konnte die Praktikantin selbständig und auch sehr produktiv in den einzelnen Projekten mitarbeiten. 

Es bedarf nebst der Einführung und der direkten Schulung jedoch viel Eigeninitiative der Praktikantinnen für das Selbststudium und die Durchführung von Tutorials und Online Kurse. 

Nach den 9 Monaten sind wir jedoch sehr zuversichtlich, dass die Praktikantin ihr erworbenes Wissen in der Industrie in entsprechenden IT-Projekten produktiv nutzen kann.

Nach ca. 30 Stunden Einarbeitung konnte die Praktikantin selbständig und auch sehr produktive in den einzelnen Projekten mitarbeiten

Wieso würdet ihr das Programm und vor allem die Zusammenarbeit mit Quereinsteigerinnen anderen Unternehmen empfehlen? 

Diversität bereichert und bringt uns weiter. Aktuell liegt der Frauenanteil in unsere IT Abteilung immer noch verhältnismässig tief. Das ist ein weiterer Grund dafür wieso wir uns entschieden haben ein Praktikumsplatz anzubieten.

Das Programm unterstützt auch Employer Branding Strategien, um für diverse Fachkräfte an Attraktivität zu gewinnen. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Gibt es noch weitere Empfehlungen und Tipps von ewz für das Employer Branding?

Das Thema Employer Branding hat in den letzten Jahren einen immer wichtigeren Stellenwert eingenommen. Die Zusammenarbeit mit externen Partnern ist wichtig und bietet die Möglichkeit uns als Arbeitgeberin zu präsentieren. 

Empfehlungen und Tipps für ein erfolgreiches Employer Branding gibt es mittlerweile "Bänderweise". Wichtig ist authentisch zu bleiben und nah bei den Arbeitnehmenden und damit potentiellen neuen oder auch bestehenden Mitarbeitenden zu sein.


Vielen Dank Rahel & Simon für das Interview!

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