Workplace of the Future
Interview mit Sandrine Michelmore
Bald drei Jahre sind es seit deinem spannenden Referat bei DisruptHR. Nun können wir dich interviewen, als ob dies vor Jahrzehnten gewesen wäre, da in der Zwischenzeit so enorm viel passiert ist.
Und wir dürfen wahrscheinlich behaupten, dass Corona schon ein ganz schöner “Disruptor” war, um genau deine Vision des Future Work zu verwirklichen.
Oder wie stehst du dazu?
Ja, dem stimme ich ganz zu. Ich glaube vor drei Jahren hätte niemand gedacht, dass sich die Welt durch einen Virus so schnell und radikal in Bezug darauf, wie wir arbeiten, ändern wird.
Es hat aber auch gezeigt wie schnell wir unsere Arbeitsweise anpassen können und das Thema «Home Office» auf einmal etwas ganz Selbstverständliches und Normales ist.
Wahrscheinlich war damals - vor drei Jahren - der eine Tag Homeoffice noch eher die Ausnahme. Wie du aber erwähnt hattest, fand es dein Vorgesetzter gut.
Wie sieht deine Arbeitssituation heute aus und wie gut finden du und dein Chef Homeoffice heute?
Da ich im Consulting arbeite, war das Thema Homeoffice bereits etwas mehr etabliert als in anderen Unternehmen. Im Vergleich zu vor der Pandemie bin ich jetzt dafür mehrheitlich im Homeoffice, ein bis zwei Tage im Büro und fast nicht mehr vor Ort bei den Kunden.
Hier hoffen wir, dass sich dies wieder etwas mehr ausbalanciert, da uns der persönliche Kontakt mit unseren Kunden sehr wichtig ist.
Ich schätze aber auch die gewonnene Flexibilität mit mehr Homeoffice, da ich mir die Zeit mit der Fahrt ins Office oder zu den Kund*innen spare und somit mehr persönliche Zeit für zum Beispiel Sport gewinne.
Wir befinden uns jedoch aktuell in einer «Zwischenphase», wo wir langsam wieder mehr ins Office gehen, um einen regelmässigen Austausch mit dem Team sicherzustellen.
Bezüglich flexibler Arbeit hat sich enorm viel getan und eine kleine Revolution ist Tatsache.
Wo liegen die Herausforderungen aktuell?
Viele Personen können sich fünf Tage im Büro nicht mehr vorstellen.
Ich denke die grösste Herausforderung liegt darin, dass der soziale und persönliche Austausch mit dem Homeoffice verloren geht und es vor allem für neue Mitarbeitende schwieriger ist sich im Team zu integrieren.
Auf der anderen Seite haben Studien gezeigt, dass viele Personen sich fünf Tage im Büro nicht mehr vorstellen können.
Daher ist es wichtig, dass Unternehmen nicht wieder zurück in alte «Muster» der Arbeitsweise fallen, sondern einen gemischten Ansatz mit Büro und Homeoffice ihren Mitarbeitenden anbieten.
Jetzt wo sich viele Bausteine deiner Vision aus dem Talk bereits erfüllt haben:
Hast du bereits Gedanken, wie die weitere Zukunft aussehen sollte?
Die Ansprüche der Mitarbeitenden steigt.
Das ist eine sehr gute Frage. Eine der grössten Herausforderungen für Unternehmen wird das Halten von bestehenden Mitarbeitenden sowie das Gewinnen von neuen Talenten sein.
Die Ansprüche der Mitarbeitenden steigt und Unternehmen müssen hier sicher stellen, dass eine starke Verbindung zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden aufgebaut wird.
Ich sehe somit einen starken Fokus auf Themen wie Employer Branding, Mitarbeitergewinnung und Data Analytics sowie die weitere Entwicklung des digitalen Arbeitsplatzes.
Über Sandrine Michelmore
Sandrine arbeitet als Director in der Human Capital Practice von Deloitte Consulting in Zürich. Sie hat über 10 Jahre Beratungs- und über 15 Jahre Projektmanagement-Erfahrung in verschiedenen Branchen mit Fokus auf Finanzdienstleistungen.
Ihre Arbeitserfahrung umfasst die Leitung grosser HR-Transformationen und HRIT-Implementierungen, die Auswahl von HR-Cloud-Anbietern und die Definition digitaler HR-Strategien.
Über DisruptHR
„Teach us something but do it quick“ – DisruptHR präsentiert weltweit inspirierende Speaker, die den Status quo hinterfragen und mit ihren Ideen in die Zukunft blicken.
SPOT ON organisiert dieses spannende Format in Zürich und bringt HR-Enthusiasten zusammen.