DisruptHR: Warum ist Mut so schwer?

Am 17. November 2022 fand zum 6. Mal der DisruptHR Event statt mit inspirierenden Speeches, Full-House und grossartiger Stimmung. 

10 Speaker*innnen überzeugten mit ihren Ideen und Meinungen, wie wir dei Arbeitswelt verändern und bewegen können. 

Benjamin Sager arbeitet als Innovationspsychologe & Humortrainer bei Team Humor. Am DisruptHR 2022 in Zürich sprach er über das Thema Mut und Humor. 

Wie er mit seinen eigenen Ängsten umgeht und was damit ein ängstlicher Wurm zu tun hat, lest ihr in folgendem Beitrag.

Warum es im Leben Mut braucht und wie Humor dabei helfen kann

Was haben Einstein und ein Wurm gemeinsam? Beide stellen Hypothesen über ihre Welt auf. Dem Wurm ist zum Beispiel heiss und er sieht einen Schatten und denkt sich: „Da drüben ist es schön kühl“. Dann kriecht er hinüber. 

Doch der Schatten kann sich als riesengrosses Mammut erweisen und wenn der Wurm mit seiner Hypothese verschmilzt und sie testet, ist er anschliessend dabei tot.

Auch Einstein stellt Hypothesen auf, zum Beispiel: „Der Schatten ist relativ.“ Einstein kann seine Existenz allerdings von seiner Hypothese abstrahieren und sie falsifizieren, ohne dabei zu sterben. Seine Existenz hängt nicht von deren Ergebnis ab.

Diese beiden Bilder stehen als Metapher für zwei Systeme, die wir in unserem Gehirn haben. Einerseits steckt in jedem von uns ein Einstein. Wir haben aber auch alte „Wurmstrukturen“ in uns.

Der Wurm ist zum Beispiel nicht so gut mit dem Internet. Benjamin führt dabei ein Beispiel aus seinem eigenen Leben an. Bei einem Post auf LinkedIn hat er erst im Nachhinein entdeckt, dass er einen riesigen Fehler in diesem Post gemacht hat. 

Innerlich, gibt er zu, hat er sich gefühlt, als müsste er sterben. Andererseits gibt es immer wieder auch Situationen im Leben, wo er über einen eigenen Fehler mutig selbst lachen konnte

Fakt ist: Für viele Dinge im Leben braucht es Mut. Für das Internet braucht es Mut. Im HR braucht es ebenfalls Mut. Das ist wichtig, um Ideen einfach auszuprobieren und nicht mit ihnen zu verschmelzen.

Mehr Mut im Alltag mit diesen drei Ideen

Für mehr Mut um Alltag hat Benjamin drei Ideen mitgebracht, die er auch gerne selbst in seinem (Business) Alltag einsetzt:

Erstens: Über sich selbst lachen.

Sich selbst nicht als Nabel der Welt sehen, ist dabei das Wichtigste. Eine gute Übung dafür ist es, zum Beispiel eine seiner eigenen Schwächen auszusuchen und diese masslos zu übertreiben. Das kann eine Schwäche im Bereich Mathematik sein, aber ebenso die fehlende Empathie oder etwas ganz anderes. Diese Methode schafft Distanz von der eigenen Angst.

Zweitens: Shitstorming

Das ist eine Methode, um sich selbst noch viel ängstlicher und nervöser zu machen und dem Wurm die Angstspirale vorweg zu nehmen. Zum Beispiel indem man sich vor einer wichtigen Rede vorstellt, wie man seine Kinder beim Einkaufen im Laden vergessen hat. Oder sich vorstellt fünf Liter Wasser zu trinken und vor dem Gang auf die Bühne einfach nicht mehr auf Toilette zu gehen. Da steigt dann das Adrenalin von ganz alleine an.

Drittens: Ein Challenge Netzwerk etablieren

Ein ängstlicher Wurm umgibt sich gerne mit anderen ängstlichen Würmern. Sie prosten ihm zu und ticken ähnlich wie er. Weiterentwicklung? Fehlanzeige. Besser ist es sich, regelmässig mit anderen Menschen zu umgeben, die so ganz anders ticken als man selbst. Benjamin geht zum Beispiel einmal im Monat mit einem Menschen essen, der so ganz anders ist und nimmt die Challenge der Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen gerne an.

Unsere Sponsoren

Ein grosses Dankechön geht an unsere Sponsoren Bontique, Inolution, HR Campus und Pidas AG!

Über DisruptHR

„Teach us something but do it quick“ – DisruptHR präsentiert weltweit inspirierende Speaker, die den Status quo hinterfragen und mit ihren Ideen in die Zukunft blicken.

SPOT ON organisiert dieses spannende Format in Zürich und bringt HR-Enthusiasten zusammen.

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